Wer träumt schon nicht davon, in verschneiten märchenhaften Winterlandschaften unterwegs zu sein? Meine erste und für ein Jahr dann auch direkt meine letzte Begegnung mit dem Gebirge unter winterlichen Bedingungen hatte ich im Januar 2019 mit Schneeschuhen unter den Füßen – es war allerdings kalt, nass und ziemlich ungemütlich. Alles wäre nur super überspitzt und romantisiert, wer will schon bei der Kälte draußen unterwegs sein? – dachte ich mir, aber gleichzeitig schwebte mir der entscheidende Gedanke im Kopf vor: ich will mit dieser Kälte umgehen können. Ich möchte diese traumhaften Landschaften im Winter erleben dürfen.
Mit dieser Motivation ging ich in der Wintersaison 2019/20 jede Tour, die mein Freund mit den Skiern rauf und runter ist, mit Schneeschuhen mit. Und ganz schnell ertappte ich mich dabei, dass mir der Abstieg ziemlich frustrierend vorkommt, vor allem wenn um dich herum jeder gefühlt in Sekunden unten ankommt. Der Abstieg im Tiefschnee zeichnete sich als anstrengend aus und ich nahm mir fest entschlossen vor: ich muss wirklich ganz dringend Skifahren lernen. Denn wenn ich noch einen Winter lang mit den Schneeschuhen unterwegs sein muss, dann gehe ich vielleicht gar nicht mehr auf den Berg. So ging ich mit mir selbst einen Kompromiss ein und ganz schnell fand ich mich an der Piste wieder. Davor stand ich ein einziges Mal auf Skiern – und dieses eine Mal zeigte sich von seiner dunklen Seite, daher hatte ich sehr viel Respekt davor.
Der erste Skitag kam und ich kann mich noch ganz gut erinnern, wie unsicher ich auf den Skiern stand. Alles schien kompliziert zu sein und ich war mir nicht sicher, ob ich das Ding jemals unter Kontrolle haben werde. Ich fiel oft hin, sehr oft sogar. Aber ich stand jedes Mal auf und kam stärker raus. Doch nahm die Saison im Frühjahr 2020 ein unerwartet frühes Ende. Ich hätte bloß einige Skitage gebraucht, um das Skifahren wirklich zu beherrschen. Aber das Leben warf mir etwas anderes zu, das musste ich akzeptieren.
Spulen wir also die Zeit etwas vor: zum September im gleichen Jahr. Nach dem Corona-Sommer schien alles wieder etwas entspannter zu sein und ich machte mich auf die Suche nach meiner Skitourenausrüstung. Denn wann wäre der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn nicht jetzt? Ich versprach mir selbst ja, ich würde keinen Winter mehr mit Schneeschuhen unterwegs sein. Gesagt, getan: nach einigen Wochen Recherche und Testen-Lesen suchte ich mir die Ausrüstung – vor allem aus finanziellen Gründen- selbst zusammen. (zur Findung der richtigen Ausrüstung kommt bald ein separater Blogpost, stay tuned!) Nach und nach kamen die Sachen an und nun stieg die Spannung und Vorfreude immer mehr. Doch erstmal mussten die schönen Skier im Keller geduldig warten, bis es dann genug Schnee liegt.
Doch während es in Kärnten in Österreich der schneereichste Winter seit langer Zeit einzog, war es in den Voralpen sogar Mitte November noch möglich, Kraxeltouren zu machen – so warm und schneearm warm unser Frühwinter. Doch am 12.12.2020 war es soweit.
Bei eher semi-guten Schneebedingungen machten wir uns aufgeregt auf den Weg. Doch beim ersten Hang kam ein kurzer sorgenvoller Gedanke vor: „Muss ich diesen steilen Hang wirklich runterkommen? Das könnte ja lustig werden.“ Und ja, der Gedanke kam nicht ohne Grund: im Nachhinein stelle es sich heraus, dass wir die schwarze Weltcup-Piste anstatt die Familienabfahrt abgefahren sind. Ups, blöd gelaufen. Ich ließ mich nicht verunsichern: es kamen bis jetzt noch 9 Touren danach, und mit der Erfahrung stiegt der Spaßfaktor durchgehend an.
Ich glaube jetzt im Nachhinein, hätte ich damals ein Schneeschuh-Tourenbuch und die Touren mitgemacht, hätte ich eventuell mehr Freude an den Schneeschuhen gehabt. Jedoch war die Sehnsucht nach Skifahren, Skitouren von Anfang an da – also vermutlich wäre ich so oder so auf Skier umgestiegen.
Im nächsten Blogpost erzähle ich euch mehr darüber, wie man die richtige Ausrüstung findet, wenn man mit Skitouren anfangen möchte, auf was mein Fokus lag, außerdem kommt eine kleine Ausrüstungsempfehlung dazu. Vorbeischauen lohnt sich also.
Seid ihr Team Schneeschuh- oder Skitouren? Passt auf euch auf und habt ganz viel Spaß im Schnee – egal ob mit oder ohne Skier. 🙂
Bis bald,
eure Dorina