Heute ist so ein typischer Tag, an dem mir die Decke auf den Kopf fällt. Unmotiviert, antriebslos. Nichts läuft so richtig, obwohl alles am Ende irgendwie doch einen Sinn ergibt. Und dann merkte ich schnell: mir war langweilig. Ich hätte so viel machen können: Uni Abgaben warten auf mich, mein Bücherregal platzt vor ungelesenen Büchern. Ich hätte sogar malen oder am Blog arbeiten können. Aber für heute, da war schon alles erledigt. die To-Do Liste war nicht besonders lang – denn im Moment bleibt eh so viel Zeit für solche Sachen übrig.
Doch um mich aus der Tiefe rauszuhelfen, entschied ich mich, raus in den Wald zu flüchten, um neue Energie zu tanken. Denn heute war einfach alles bisschen zu viel. Ob es mich überrascht?
Seit über 10 Monaten leben wir nun stark eingeschränkt. wir alle. und manchen von uns trifft es mehr, als anderen. Eine Sache, die mir oft durch den Kopf geht: ich würde ja so gerne produktiv sein. Aber die Umstände machen mich oft unproduktiv. Der innere (aber auch der äußere) Zwang nach Produktivität drängt mich oft in die Ecke und lässt mir und meiner Kreativität keinen Platz zum Atmen. An solchen Tagen muss ich die Handbremse anziehen, Schritt für Schritt weitergehen. Alles in seinem Tempo laufen lassen.
An den meisten Tagen geht es mir gut: ich wohne nah an den Bergen, ich darf -auch wenn nur online- weiterstudieren und ich gehöre zu den Studenten, die ihren Job weiterhin ausüben dürfen und können.
Aber heute, heute fällt mir die Decke auf den Kopf und ich wünschte, diese komische, für uns alle belastende Zeit wäre von heute auf morgen vorbei. Einfach, dass sich all die Sorgen in Luft auflösen.
Mir geht es ja grundsätzlich gut, das muss ich mir selbst oft bewusst machen, aber ich bin auch kein Fan von dieser toxischen Positivität. Vielleicht werde ich morgen produktiver. Vielleicht finde ich übermorgen die Motivation wieder mehr zu lesen. Jeden Tag, tue ich ein kleines bisschen mehr. Denn irgendwann werden wir an diese Tage zurückblicken und stolz auf uns sein, trotz all den Beschränkungen und mentalen Anforderungen auf dem Boden geblieben zu sein.
Heute lasse ich diese Gefühle zu, ich lasse mich verzweifeln, aber nur für einen kurzen Moment.
Denn es ist für uns alle nicht einfach: we’re all in this together. Manchen trifft es mehr, manchen weniger. Nichtsdestotrotz dürfen wir nicht aufgeben. In solchen Momenten wie heute versuche ich etwas zu tun, was mir Freude bereitet. Was mich erfüllt. Heute war es ein winterlicher Spaziergang beim kühlen Wind. Tief einatmen, die kühle, erfrischende Luft in den Lungen spüren. Kopf auslüften. Gedanken sortieren. Und die Hoffnung, die darf man nicht aufgeben. Denn sie ist immer noch da. Immer.
Wie geht es euch mit der aktuellen Situation? Erzählt mir gerne in den Kommentaren.
Fühlt euch gedrückt,
eure Dorina